Den mit 218 m NN am tiefsten gelegenen Stadtteil Prichsenstadts stellt Laub dar. Die Siedlung wurde als „Loube“, das bedeutet „Siedlung am Laubwald“, ertmals im Jahre 1230 urkundlich erwähnt.

Graf Rupert zu Castell verzichtete auf die ihm übertragenen Vogteirechte über den Ort Laub. Diese wurden vom bischöflichen Lehensherren 1306 dem Kloster Schwarzach übertragen. Wegen hoher Schulden verkaufte der Benediktinerkonvent im Jahre 1339 die in seinem befindlichen Teile des Dorfes mit allen Rechten für 1430 Pfund Heller an die Brüder Teufel, angesehene Würzburger Patrizier, die das Dorf mit „allen Zugehörungen“ im folgenden Jahr als Schenkung der von Johann von Steren gegründeten Stiftung des Bürgerspitals „Zum Heiligen Geist“ in Würzburg übereigneten.

Das Bürgerspital wurde im 14. Jahrhundert nach dem Erwerb einiger Höfe aus dem Besitz der von Seinsheim und der Fuchs alleiniger Grundherr über 30 Lehenhöfe, 3 Bauhöfe und 10 Söldengütchen, aus denen Laub damals bestand. Ende des 16. Jahrhunderts wurde im Auftrag der Grundherrschfat die kleine gotische Filialkirche St. Nikolaus errichtet und ausgestattet. Sie bildete mit dem um diese Zeit für die bürgerspitälischen Amtspersonen errichteten Amtshaus mit Zehntscheune den Ortskern.

Dieser heute noch recht gut erhaltene sogenannte Zehnthof war in späterer Zeit Sitz des Schultheißen. Er ging zu Beginn des 19. Jahrhunderts in Privatbesitz über.

Das 1969 letztmals renovierte Kirchlein birgt eine aus dem 14. Jahrhundert stammende lebensgroße Sandsteinplastik, die als „Madonna von Laub“ bezeichnet wird. Sie steht heute wieder auf dem Säulentrumpf, auf dessen Kapitel das Wappen der vermutlichen Stifter angebracht ist. Sie gilt als bedeutendes Beispiel spätgotischer Steinplastik.